Energie, Natur und Zukunft

Piepenbrock goes green

GRI 3-3, 302, 304, 305-1, 305-2, 305-5

Erderwärmung und steigender Meeresspiegel, knappe Ressourcen und immer mehr bedrohte Tier- und Pflanzenarten: Unser Planet ist im Wandel und stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Der Klima- und Umweltschutz wird dabei immer wichtiger. Unter dem Motto „Piepenbrock goes Green“ haben wir unternehmensweit Umweltziele definiert und leisten einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Ein schnelles und entschlossenes Handeln ist notwendig, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen zu können.
Ein wesentlicher Teil des Gesamtenergiebedarfs und der Treibhausgasemissionen in Deutschland ergibt sich aus dem Erhalt und Betrieb von Gebäuden – mit negativen Auswirkungen für das Klima, die Umwelt und die Biodiversität. Als Facility-Management-Dienstleister ist es für die Piepenbrock Unternehmensgruppe daher von Bedeutung, innovative Lösungskonzepte und Maßnahmen für einen effizienten Energieeinsatz, ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ressourceneinsatz, verringerten Ausstoß von Emissionen sowie den Schutz der Umwelt und biologischen Vielfalt zu entwickeln. Im Zuge dessen setzen wir bereits heute ausschließlich auf erneuerbare Energiequellen und treiben die Reduzierung unseres Energieverbrauchs und von Treibhausgasen kontinuierlich voran.

Zur Verbesserung der CO2-Effizienz dienen Prozessoptimierungen, die Anwendung von Energieeffizienzmaßnahmen und die Modernisierung der Anlagen, Prozesse und Gebäude. Wir erfassen im Rahmen unseres Umweltmanagementsystems nach DIN ISO 14001 unseren Verbrauch und berichten zu Einsparungen an Treibhausgasemissionen. Grundlage für alle Maßnahmen bildet unsere Treibhausgas-Bilanz, die Piepenbrock gemeinsam mit einem Experten für Klimaschutz erstellt. Die Berechnungen richten sich nach dem international anerkannten Greenhouse Gas Protocol (GHG) sowie der ISO-Norm 14064. Der jährlich veröffentlichte Nachhaltigkeitsbericht nach den Standards der Global Reporting Initiative (GRI) gewährleistet Transparenz liefert allen Anspruchsgruppen Informationen über unsere Nachhaltigkeitsleistung. Ein wichtiges strategisches Etappenziel der Piepenbrock Unternehmensgruppe bildet die Dekarbonisierung unserer Geschäftstätigkeit – unser Ziel: Netto-Null-Emissionen bis 2035 (Netto-Null-Emissionen: Umfasst die Scopes 1 und 2 inkl. Kompensationsmaßnahmen).

Seit 2010 erfassen und bewerten wir in Zusammenarbeit mit anerkannten, zertifizierten Klimaschutzagenturen direkte und indirekte Treibhausgasemissionen. Durch die Installation von Photovoltaikanlagen an mehreren Standorten und die Umstellung auf 100 % Ökostrom konnte der Scope 2 bereits auf 0 Tonnen CO2e reduziert werden. Durch weitere umfangreiche Sanierungen unserer Bestandsgebäude und Modernisierungen der Fahrzeugflotte und von Geräten und Maschinen konnten wir unsere Emissionen in den Scopes 1 und 2 zwischen 2010 und 2022 um mehr als 45 % reduzieren. Im Jahr 2022 betrugen unsere Treibhausgasemissionen nach Greenhouse Gas Protocol unter Berücksichtigung von Scope 1 und Scope 2 (marktbasierter Ansatz) 6.426 Tonnen CO2-Äquivalente. Davon entfielen 100 % auf Scope 1.

Einer der größten Faktoren von Kohlendioxidemissionen in Dienstleistungsunternehmen ist die Mobilität. Die Mehrheit der 26.750 Mitarbeitenden von Piepenbrock erbringt die Dienstleistungen direkt beim Kunden vor Ort, womit unterschiedlich lange Fahrtwege verbunden sind. Auch, wenn die Entwicklung umweltfreundlicherer Antriebsformen voranschreitet und einige Modelle marktfähig sind, ist der flächendeckende Einsatz noch recht komplex. Die Mehrheit der operativen Arbeitskräfte bei Piepenbrock ist daher noch mit Fahrzeugen herkömmlichen Antriebsformen ausgestattet. Mittels moderner Technik konnte der Verbrauch zwar gemindert werden, dennoch gilt der Fuhrpark als Emissionstreiber im Unternehmen (Scope 1). Der Anteil im Scope 1 liegt mit 5.522 Tonnen CO2-Äquivalente bei 85,93 %. Die noch verbleibenden Emissionen in Höhe von 1.904 Tonnen CO2-Äquivalente (14,07 %) entfallen auf stationäre Quellen (hier: Wärmeerzeugung).

Ein wesentlicher Hebel zur Verringerung der Emissionen und zur Erreichung unserer Klimaziele liegt dementsprechend in der Umstrukturierung des Fuhrparks hin zu umweltfreundlicheren Modellen und dem angepassten Mobilitätsverhalten unserer Mitarbeitenden. Wir testen dahingehend alternative Konzepte mit Elektro-Fahrzeugen, Wasserstoffautos und Lastenrädern und bieten Trainings für ein sicheres und spritsparenden Fahren. Die erfolgreiche Umsetzung zeigt sich unter anderem im Landal-Park Mont Royal an der Mosel. Seit 2019 sind unsere Mitarbeitenden in dem weitläufigen Park mit mehreren Lastenrädern und Elektroautos unterwegs.

Neben den direkten und energiebedingten Treibhausgasemissionen erfassen wir auch die indirekten Emissionen lang der Wertschöpfungskette im Scope 3. Diese Emissionen werden häufig vernachlässigt, da sie komplex und schwer zu erfassen sind. Mit der Erhebung dieser Daten möchten wir Verständnis über die vollständigen CO2e-Emissionen gewinnen, Reduktionspotentiale ausmachen und Transparenz schaffen. Die Berechnung folgt dazu ebenfalls den Vorgaben aus dem Greenhouse Gas Protocol und berücksichtigt die vorgelagerten Geschäftstätigkeiten in der Wertschöpfungskette. Diese umfassen eingekaufte Waren und Dienstleistungen, Produktionsmittel und Anlagegüter, vorgelagerte energiebedingte Emissionen, den vorgelagerten Transport, das Abfallaufkommen, Geschäftsreisen, angemietete oder geleaste Sachanlagen und auch das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden. Für das Jahr 2022 haben wir Scope-3-Emissionen von rund 29.230 Tonnen CO2-Äquivalenten ermittelt (2021: 38.524 Tonnen; 2020: 33.193 Tonnen). Zu den größten Verursachern der Emissionen im Scope 3 zählten das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten, eingekaufte Waren und Dienstleistungen sowie Produktionsmittel und Anlagegüter.

Mitwirkung in Initiativen und Organisationen

GRI 2-28

Für einen effektiven Klimaschutz braucht es das Zusammenspiel aller gesellschaftlichen Akteure. Daher unterstützen wir auf nationaler Ebene zahlreiche Initiativen und bringen uns in Partnerschaften ein. Unter anderem sind wir Mitglied der Stiftung Allianz für Klima und Entwicklung. Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima setzt sich dafür ein, nachhaltige Entwicklung und globalen Klimaschutz über das Mittel der freiwilligen Kompensation zusammen zu bringen. Hervorgegangen aus der gleichnamigen Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tritt die Stiftung an, zusätzliche Mittel für nachhaltige Entwicklung zu mobilisieren.

Sie schärft das Bewusstsein für die große Wirkung, die der freiwillige Ausgleich zuletzt nicht vermeidbarer Treibhausgas-Emissionen über hochqualitative Klimaschutzprojekte in Ländern des Globalen Südens hat. Denn zusätzliche, freiwillige Ausgleichsbeiträge, die gleichermaßen der Entwicklungsförderung und dem Klimaschutz in Ländern des Globalen Südens dienen, leisten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und klimaverantwortlichen Transformation. Als Unterstützer der Allianz können wir auf ein umfangreiches Angebot an Bildungs-, Beratungs- und Orientierungsleistungen zurückgreifen. In den Vernetzungs- und Austauschformaten können wir unsere Perspektiven einbringen, Wissen teilen und erwerben sowie uns an dem Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft beteiligen.

In Osnabrück engagieren wir uns im „Masterplanbeirat 100 % Klimaschutz für Osnabrück“. Der Masterplanbeirat ist das Beratungsgremium im Klimaschutzprozess der Stadt Osnabrück. Piepenbrock übernimmt im Beirat den Sitz des „IHK-Netzwerks Energie“. Zentrale Ziele und Handlungsfelder des „Masterplans 100 % Klimaschutz für Osnabrück“ sind:

  • Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden,
  • Erschließung der Effizienzpotenziale in der Wirtschaft,
  • die Entwicklung einer klimafreundlichen Mobilität und der Vernetzung ins Umland,
  • die vollständige Nutzung der Potenziale erneuerbarer Energien in der Stadt Osnabrück und
  • die Förderung klimafreundlichen Konsums und Ernährung (2019 zusätzlich beschlossen durch den Masterplanbeirat).

Umgang mit Ressourcen

GRI 3, 301, 302, 303, 306

Als Facility-Management-Dienstleister sind wir gefordert, gemeinsam mit unseren Geschäftspartnern und Kunden innovative Lösungskonzepte zu entwickeln. Das umfasst den ökologisch und ökonomisch sinnvollen Ressourceneinsatz, die Entwicklung von Energiemanagementsystemen, die Implementierung von Abfall- und Wassermanagement-systemen oder den Einsatz umweltfreundlicher Reinigungstechniken, -verfahren und -mittel.

Wir halten Umweltbelastungen wie Abfall, Abwasser, Emissionen und Lärm grundsätzlich so gering wie möglich. Alle Prozesse sind darauf ausgelegt, möglichst wenig Ressourcen zu verschwenden. Wir vermindern Beeinträchtigungen der Luftqualität auf das unabdingbare Mindestmaß und fördern eine gute Luftqualität. Wir achten auf die ökologische Sicherheit bei Handhabung, Entwicklung, Herstellung, Transport, Lagerung, Verwendung, Wiederverwertung sowie Entsorgung von Abfällen, Abgasen, Abwässern, Chemikalien und gefährlichen Stoffen. Dabei halten wir uns an die entsprechenden Gesetze, Vorschriften, Bestimmungen und Verordnungen. Entsprechende Standard sind in unserer Umweltrichtlinie definiert.

Für uns ist es selbstverständlich, Umweltbeeinträchtigungen und örtliche Verschmutzungen zu vermeiden. Wir achten darauf, Prozesse, Abläufe und die Erbringung unserer Dienstleistung in allen Geschäftsbereichen umweltfreundlicher zu organisieren. In der Dienstleistung setzen wir dazu auf Reinigungsverfahren und-methoden, die den Einsatz von Chemikalien verringern, sowie auf moderne, nachhaltig optimierte Geräte und Maschinen.

Nicht nur die Reinigungsverfahren gestalten wir umweltfreundlicher, sondern auch die eingesetzten Reinigungsmittel. Herkömmliche Reinigungsmittel enthalten vielfach Chemikalien, die in der Natur nur unzureichend abgebaut werden können und mitunter zu Umweltschäden führen können. Außerdem können zusätzliche synthetische Stoffe gesundheitliche Probleme wie Hautreizungen oder allergische Reaktionen beim Menschen auslösen. Daher hat unser Tochterunternehmen Planol mit Ecoplan eine Serie von biologisch abbaubaren sowie farb- und geruchsneutralen Reinigungsmitteln auf den Markt gebracht, die auf Basis pflanzlicher Inhaltsstoffe produziert werden und mit dem EU-Ecolabel zertifiziert sind.

Produkte und Materialien

GRI 301-1, 301-2, 301-3

Unsere Strategie umfasst die verantwortungsvolle Beschaffung, die effiziente Nutzung und Wiederverwertung von Produkten sowie die Entwicklung von ressourcenschonenden Lösungen für unsere Kunden. Die Auswahl und Bereitstellung von Produkten, Geräten und Materialien umfasst neben den ökonomischen Aspekten auch die Berücksichtigung von Energie- und Wasserverbrauch, die Reparierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit. Produkte, Geräte und Materialien erhalten eine ausführliche Qualitätskontrolle im eigenen Piepenbrock Technologie Zentrum und durchlaufen eine Prüfung durch den Arbeitskreis Materialwirtschaft. Die Verwendung umweltschädlicher Materialien und Chemikalien soll vermieden oder minimiert werden und Gefahrenstoffprodukte werden, wenn möglich, durch weniger gefährliche Produkte ausgetauscht. Wir setzen uns für Maßnahmen ein, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen, und arbeiten eng mit unseren Lieferanten zusammen, um Abfälle und den Ressourcenverbrauch in unseren Beschaffungsprozessen zu minimieren. Wir sind darin bestrebt, den Anteil umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien zu erhöhen und das Recycling zu ermöglichen und zu vereinfachen. Entsprechende Erwartungen haben wir in unserem Verhaltenskodex an Lieferanten festgeschrieben (s. Lieferantenmanagement(.

Zum besseren Verständnis über Nachhaltigkeitsmerkmale in unserem Produktportfolio, haben wir 2022 Warengruppen im Bereich der Verbrauchsmaterialien analysiert. Die Analyse bezog sich dabei schwerpunktmäßig auf Warengruppen mit einem großen Anteil am Warenvolumen. Zu diesen gehören Hygienepapiere, Abfallsäcke und Reiniger. Als Nachhaltigkeitsmerkmal wurden Nachhaltigkeitszertifizierungen und -labels wie EU-Ecolabel, Blauer Engel, FSC o.Ä. ausgewählt, da es sich hierbei um geprüfte Kriterien handelt, die ein oder mehrere Nachhaltigkeitsmerkmale entlang des Produktlebenszyklus adressieren.

Die Analyse ergab, dass wir insbesondere bei Hygienepapieren (Handtuch- und Toilettenpapiere) schon stark auf Nachhaltigkeitszertifizierungen und -label achten. Im Bereich Hygienepapiere verfügen 99,5 % (1.016 Tonnen) über entsprechende Nachhaltigkeitszertifizierungen, d.h. Blauer Engel, EU-Ecolabel oder / und FSC. Im Bereich Abfallsäcke (496 Tonnen) ist der Anteil an Nachhaltigkeitslabeln mit etwa 3 % noch sehr gering, was auch auf die eher wenigen Alternativen zurückzuführen ist. Daneben ist der Anteil an Nachhaltigkeitszertifizierungen im Bereich der analysierten Reiniger (1.005 Tonnen) ebenfalls noch recht gering. Zwar haben wir hier bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen und setzen auch schon auf verschiedene Umweltzeichen, dennoch liegt der Anteil an zertifizierten Produkten insgesamt bei 4 %.

Ergebnis der Analyse ist daher, dass wir insbesondere in den Kategorien Müllsäcke und Reinigern noch große Optimierungspotenziale haben. Wir wollen den Anteil von Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen dahingehend in den nächsten Jahren sukzessive erhöhen, um das Produktportfolio nachhaltiger zu gestalten und die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.

In der Dienstleistung setzen wir dazu unter anderem auf Dosiersysteme für die effektive Anwendung von Reinigungs- und Pflegemitteln, die den Einsatz von Chemikalien verringern, auf moderne, nachhaltig optimierte Geräte und Maschinen und auf Reinigungswagen mit Kunststoffkomponenten mit einem hohen Rezyklatanteil von über 70 %. Zur Bewertung des ökologischen Standards von Reinigungsdienstleistungen in Verwaltungs- und Handelsobjekten nutzen wir das eigens entwickelte Konzept "Ökologische Gebäudereinigung".

Mithilfe eines Fragebogens wird ermittelt, wie umweltfreundlich in einem Objekt gereinigt wird. In neun Kategorien (u.a. Reinigungsverfahren, Reinigungschemie, Hygieneverbrauchspapier, Dosiertechnik, Abfalltrennung) werden die Anforderungen an eine ökologische Gebäudereinigung mit dem Ist-Zustand verglichen und Punkte vergeben. Je mehr Punkte für eine Antwortmöglichkeit vergeben werden, desto größer ist ihre ökologische Bedeutung. So können beispielsweise in der Rubrik Reinigungschemie maximal 25 der insgesamt 100 möglichen Punkte erreicht werden. Die maximale Punktzahl wird folglich dann vergeben, wenn die bezogene Dienstleistung oder das bezogene Produkt hohen ökologischen Standards entspricht. Wir bieten dahingehend Produkte mit Nachhaltigkeitslabel (EU-Ecolabel, Blauer Engel, Nordic Swan, Cradle to Cradle). Durch die Wahl solcher Produkte werden Ressourcen geschont, die wiederum für Emissionen verantwortlich sind und die Biodiversität negativ beeinflussen können.

Die thematische Unterteilung erfolgte in Zusammenarbeit verschiedener Experten aus den Fachgebieten Technik Gebäudereinigung, Nachhaltigkeitsmanagement, Einkauf und der Tochtergesellschaft Planol. Der Fragebogen wird kontinuierlich angepasst, um z. B. technische Entwicklungen und innovative Produkte zu berücksichtigen.

Mit diesem Ansatz wollen wir dem Kunden aufzeigen, an welchen Stellen noch Optimierungspotenziale bestehen, um mit umweltfreundlicheren Reinigungsleistungen Ressourcen einzusparen, CO2-Emissionen zu reduzieren und damit die Umwelt zu schonen sowie die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Maßnahmen für einen effizienten Energieeinsatz

GRI 302-1, 302-4, 302-5

Im Jahr 2022 betrug der Energieverbrauch 3.058.016 kWh. Um den Energieverbrauch im Unternehmen zu senken, haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen und energieeffiziente Konzepte weiterentwickelt. Beispielsweise haben wir an den Gebäuden verschiedener Unternehmensstandorte Modernisierungen vorangetrieben, um diese nachhaltiger und effizienter zu betreiben:

  • Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern unseres Service Centers in Osnabrück sowie bei unseren Tochterunternehmen LoeschPack, Hastamat und Planol
  • Deutschlandweiter Austausch herkömmlicher Heizungspumpen gegen energiesparende Hocheffizienzpumpen und Austausch ganzer Heizungsanlagen
  • Umrüstung der Beleuchtung im Service Center in Osnabrück von herkömmlichen Halogenstrahlern auf LED-Leuchtmittel
  • Sukzessiver Austausch alter und nicht gedämmter Fenster gegen neue Kunststofffenster in unseren Unternehmensgebäuden
  • Austausch nicht thermisch gedämmter Aluminiumfenster gegen moderne Kunststofffenster mit Dreifachverglasung
  • Umrüstung auf energiesparende Bürogeräte

Neben den Maßnahmen in der Bewirtschaftung des eigenen Unternehmens investiert Piepenbrock auch bei der Dienstleistungsausführung in Methoden für einen effizienten Energieeinsatz. Dazu trägt das Technische Management von Piepenbrock maßgeblich bei. So überprüft es auch die Reinigungsmaterialien, -verfahren und -methoden regelmäßig hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen.

Wasser und Abwasser

GRI 303-1, 303-2, 303-5

Wir sind uns über den Wassereinsatz und -verbrauch innerhalb unserer Dienstleistungen bewusst. Daher arbeiten wir stetig daran, Wasser einzusparen, es wo möglich aufzubereiten und Abwässer zu reduzieren. Ebenfalls beachten wir, dass wir Gewässer und das Grundwasser bei allen Dienstleistungsausführungen stets reinhalten. Der 2022 gemessene Wasserverbrauch lag bei 37.756.530,0 Litern. Der Wasserverbrauch in den operativen Einheiten ist 100% Abwasser bzw. Trinkwasser (Zuführung durch öffentlichen Anschluss und Ableitung in das öffentliche Abwasser).

Für die Wassereinsparungen wurden Konzepte zur Konditionierung, Regelung des Abwassers durch Dosierungen und Neuerungen der Spültechniken umgesetzt. Damit konnte eine Verringerung des Wasserverbrauchs von 40% seit 2018 realisiert werden. Wir achten streng darauf, dass keine Schadstoffe oder schädliche Flüssigkeiten in Wasserquellen (zum Beispiel Abwassersystem) abgeleitet werden. Alle Schadstoffe, die mit der Dienstleistung entstehen werden, vorschriftsgerecht entsorgt.

Abfallmanagement

GRI 306-1, 306-2, 306-3, 306-4, 306-5

Die Menge an Verpackungsmüll erreicht Rekordwerte: Fast 19 Millionen Tonnen produzieren wir in Deutschland jährlich. Gesetze wie das Kreislaufwirtschaftsgesetz oder das Verpackungsgesetz sollen in Deutschland zur Schonung von natürlichen Ressourcen beitragen und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen gewährleisten. Grundlegende Voraussetzung dafür ist es, Abfälle zu vermeiden und möglichst hochwertig zu verwerten sowie Rohstoffe in einen Kreislauf zu führen.

Wir setzen auf ein Abfallmanagement mit dem Ziel der Vermeidung und der Verwertung von Abfällen sowie der verstärkten Rückführung in die Kreisläufe, um natürliche Ressourcen zu schonen und den Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen zu gewährleisten. Wir achten bereits bei der Beschaffung darauf, Verpackungen und Abfälle zu reduzieren. So können in Zusammenarbeit mit einem Lieferanten zukünftig durch den Verzicht von Polybeuteln für Bekleidung über 25.000 Polybeutel (mehr als 150 Kilogramm Plastik) eingespart werden.

Wir setzen auf die konsequente Abfalltrennung, um eine möglichst hohe Verwertungs- und Recyclingquote sicherzustellen. Für die fachkundige Entsorgung von Abfällen arbeiten wir grundsätzlich mit lizenzierten und regelmäßig zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen. Schulungen und Informationen sollen das Bewusstsein für ressourcenschonendes Handeln an den Standorten und Niederlassungen fördern (z.B. Senkung des Papierverbrauchs, saubere und korrekte Trennung des Mülls, etc.).

Die Entsorgung der Abfälle erfolgt häufig vor Ort bei dem Kunden. Dies erschwert die genaue Erfassung und Dokumentation von angefallenen Abfällen. Gesetztes Ziel ist die vollständige und detaillierte Erfassung von gefährlichen und nicht-gefährlichen Abfällen an allen Standorten in Deutschland, um so eine höhere Transparenz über die anfallenden Abfallmengen und ihrer Entsorgungswege zu erhalten und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung entwickeln zu können.

Im Rahmen unserer Dienstleistungen bei den Kunden setzen wir zudem Projekte zur Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Materialoptimierung um. Dazu zählt u.a. unsere Aktion „Mehrweg statt Einweg“, die an ausgewählten Standorten getestet wird. Getreu dem Motto „Das kommt uns nicht in die Tüte“ setzt Piepenbrock dabei auf wasch- und wiederverwendbare Müllsäcke. Damit können wir aktiv dazu beitragen, unnötigen Plastikmüll zu reduzieren und die Umwelt zu schonen. Mülleimer werden hier nicht mehr mit Plastiktüten bestückt, sondern wenn erforderlich mit wasch- und wiederverwendbaren Abfalltransportsäcken aus reiß- und auslauffester Baumwolle. In regelmäßigen Abständen und je nach Verschmutzungsgrad werden die Recyclingsäcke bei 60 Grad gewaschen und anschließend wiederverwendet. Ein Recycling-Müllsack kann dabei bis zu vier Jahre eingesetzt werden.

Förderung der Biodiversität

GRI 304, 304-3

Biodiversität ist eine ausgewogene und funktionierende Umwelt und gründet auf der Vielfalt der Ökosysteme, der genetischen Vielfalt und dem Reichtum an Arten bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen. Zu unseren Zielen gehört daher auch der Erhalt und der Schutz von Umwelt, Ökosystemen und der biologischen Vielfalt. Dazu zählt insbesondere ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren naturnahen Unternehmensflächen bezogen auf deren Landnutzung und Entwaldung, Erhalt der Bodenqualität sowie der Schutz der Artenvielfalt. Seit dem Jahr 1995 besitzen wir ein eigenes Forstgebiet im brandenburgischen Rheinshagen.

Der Unternehmensforst liegt im brandenburgischen Naturpark Stechlin-Ruppiner Land und dem Landschaftsschutzgebiet Ruppiner Wald- und Seegebiet. Mittlerweile umfasst die Fläche 2.645 Hektar. 870 Hektar davon zählen zum Naturschutzgebiet Rheinsberger Rhin und Hellberge sowie dem gleichnamigen Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, das zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk NATURA 2000 gehört. Auch ein Teil der Zechower Berge gehört zum Piepenbrock-Forst. Der Südhang der Zechower Berge besteht mit seiner acht Hektar großen Heidelandschaft aus Halbtrockenrasen und Calluna-Heide. Zusammen mit der Kyritzer Heide zählt sie zu den bedeutendsten Arten im gesamten Naturpark. Dort befinden sich gefährdete Arten bzw. Arten mit einer besonderen Bedeutung. Dazu gehört beispielsweise die Zauneidechse.

Eine weitere besonders geschützte Art, die in Brandenburg vom Aussterben bedroht und deutschlandweit stark gefährdet ist, aber im Naturpark zu finden ist, ist die Wiesen-Küchenschelle. Sie besiedelt Sand- und Silikattrockenrasen sowie lichte kalkreiche Kiefern- oder Eichenwälder. Darüber hinaus fließt der Rheinsberger Rhin durch den Forst. Das schnell fließende Gewässer mit natürlichem Verlauf bietet durch seine naturnahen Ufer, Bruchwälder, Feuchtwiesen und Röhrichtbestände vielen bedrohten Tierarten einen Nahrungs- und Lebensraum. So sind dort Biber und Fischotter zu finden. Außerdem befinden sich im Naturpark eiszeitliche Klarwasserseen sowie ein Moorsee, der vollständig von einem Schwingrasenmoor umgeben ist.

Im Jahr 2016 wurden die Großschmetterlinge und Heuschrecken auf der Heide- und Trockenrasenfläche am Zechower Berg im Naturschutzgebiet Rheinsberger Rhin im Rahmen einer Facharbeit erfasst. Dabei wurde deutlich, dass das Gebiet eines der wertvollsten in Brandenburg ist im Hinblick auf den Erhalt der Biodiversität. Insbesondere für die Offenland- und Saumarten bildet das Forstgebiet einen optimalen Lebensraum. Umso wichtiger ist es für Piepenbrock, die biologische Vielfalt mit verschiedensten Projekten und Aktionen aufrechtzuerhalten und zu fördern.

Mit der Initiative „Bäume pflanzen – Klima schützen“ (ehemals „Aktion Wachstum) pflanzen wir seit 2010 für neu generierte Umsätze und Auftragsverlängerungen Bäume im Forst. Der Kunde erhält zudem für die in seinem Namen gepflanzten Bäume eine Urkunde. Neben dem Umweltaspekt steht die Aktion auch symbolisch für die langfristigen Partnerschaften zwischen Piepenbrock und den Kunden. Seit 2010 wurden so bereits mehr als 100.000 Bäume gepflanzt. Durchschnittlich wurden jährlich rund 10.000 neue Bäume gepflanzt. In den letzten 10 Jahren wurden bereits 15 % der Neupflanzungen nach den Kriterien eines resilienten Waldaufbaus durchgeführt. Dazu gehört beispielsweise die Mischung aus Laub- und Nadelhölzern und ein sehr strukturreicher und vielfältiger Wald mit dichten Laubkronen z. B. zum Schutz vor Waldbrandgefahr. Die Weiterentwicklung der Wälder muss unter Berücksichtigung natürlicher Vorgänge, ökologischer Grundsätze und mit auf den Standort zugeschnittenen Lösungen erfolgen. Mit diesen unterstützenden Maßnahmen geben wir dem Wald Hilfe zur Selbsthilfe und schaffen einen klimaresilienten Wald.

Wir pflanzen darüber hinaus auch seltene und historische Obstbaumsorten auf einer extra dafür angelegten Freifläche im Forst. Die Sorten sind in der Regel älter als 50 Jahre – einige von ihnen existieren bereits seit fast 1 000 Jahren. Durch die Aktion sorgt der Gebäudedienstleister nicht nur dafür, dass die alten Obstbaumsorten erhalten bleiben, sondern bietet Tieren wie Vögeln Nistmöglichkeiten, Schutz vor Feinden und schlechtem Wetter in der Baumkrone. Darüber hinaus locken die Blüten im Frühjahr unzählige Insekten an und das Fallobst dient vielen Tieren als Nahrung.

Seit 2012 finden im Piepenbrock-Forst jedes Jahr die Azubi-Projekttage statt, bei denen Piepenbrock-Auszubildende aus ganz Deutschland nicht nur viel über das nachhaltige Engagement des Gebäudedienstleisters und die Bedeutung des Forsts erfahren. Sie beteiligen sich darüber hinaus aktiv am Umweltschutz und befreien beispielsweise Heideflächen von Gehölz oder bauen Insektenhotels. Seit 2013 wurden die Projekttage als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ geehrt. Damit würdigt die Initiative der Vereinten Nationen Projekte, die sich für den Erhalt der ökologischen Vielfalt engagieren. Mehr Informationen dazu gib es im Nachhaltigkeitsportal sowie in den dazugehörigen Pressemitteilungen.